Die tolle Stimmung, die Eltern und Ersatzkämpfer am Mattenrand verbreiteten, übertrug sich direkt auf das Team. Die jüngsten Judoka aus der Inselstadt zeigten echten Mannschaftsgeist, "pushten" sich in ihren Kämpfen gegenseitig hoch und wurden nach vier an Spannung und Dramatik kaum zu überbietenden Duellen mit den stärksten Konkurrenten des Landes Dritte.

Die Stimmung in der U11-Mannschaft des To-Judo-Kan Ratzeburg war schon am letzten Wochenende gut. Die jungen Kämpfer hatten sich als Drittplatzierte ihres Bezirks die Fahrkarten zur Landesmeisterschaft erkämpft. Und in Glinde setzten sie jetzt mit dem Sprung auf das Siegertreppchen noch einen drauf. Besonders hoch anzurechnen ist der Erfolg auch deshalb, weil der TJK neben dem neuen Landesmeister Budokan Lübeck als eine der wenigen Mannschaften ohne Verstärkung aus Nachbarvereinen - also als reines Vereinsteam antrat. In der 30-jährigen Chronik des kleinen Ratzeburger Vereins muss man jedenfalls ziemlich weit nach vorne blättern, um einen Mannschaftserfolg der "Lütten" auf Landesebene zu finden.

Schon der erste Kampf auf Stormarner Matten war nichts für schwache Nerven. Gegen den späteren Vizemeister aus Lindewitt unterlagen die TJK-Kämpfer 3:4, hätten das Blatt aber genauso gut für sich wenden können. Das Finale war futsch, die ganze Energie wurde nun in die Trostrunde gelegt. Ziel: Die Bronzemedaille. In den drei folgenden Kämpfen ging die Post dann richtig ab - nicht nur auf der Matte, sondern auch am lautstark mitfiebernden Rand. Der Bezirksmeister FT Neumünster wurde mit 5:2 von der Matte gefegt. Einen zweiten 5:2-Sieg schafften die Ratzeburger gegen TuS Lübeck, dessen Team am Vorsonntag noch vor dem TJK lag. Die Entscheidung um Bronze fiel gegen den TSV Kronshagen - Ratzeburg gewann mit 4:3. Spannend blieb es dabei bis zur letzten Gewichtsklasse: Die zuvor mehrfach siegreichen Lars Burmester, Ulf Stossun und Lukas Friedrichs mussten sich trotz einiger Führungspunkte geschlagen geben, während Marcel Ganz, Jesse Jung und Lasse Schörling für drei Siegpunkte sorgten. Die Verantwortung lag im Schwergewicht auf den Schultern von Alexander Damer, der dieser Aufgabe gewachsen war und seinen Kontrahenten mit einem Haltegriff besiegte.